Sicherer Betrieb
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DER SICHERE BETRIEB ELEKTRISCHER ANLAGEN IST VON GROSSER BEDEUTUNG FÜR UNTERNEHMEN, UM DIE SICHERHEIT VON MITARBEITERN UND KUNDEN ZU GEWÄHRLEISTEN
Regelmäßige Überprüfungen und Wartungen von elektrischen Anlagen helfen dabei, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen und Unfälle zu vermeiden. Wenn Unternehmen sicherstellen, dass ihre elektrischen Anlagen sicher betrieben, regelmäßig gewartet und überprüft werden, verbessern sie die Arbeitssicherheit und verringern die Wahrscheinlichkeit von Unfällen und Betriebsunterbrechungen.
Sicherer Betrieb von elektrischen Anlagen: Verantwortung von Betreibern und Fachkräften
Sicherer Betrieb
Bevor Arbeiten oder Operationen an einem elektrischen System durchgeführt werden, muss man die elektrischen Risiken bewerten. Diese Bewertung legt fest, wie die Aufgabe oder Operation ausgeführt wird und bestimmt die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Beurteilung:
Wird die Bewertung nur indirekt vorgenommen, d.h. vom Ausführenden selbst?
Gibt es einen Prozess oder klare Vorgehensweisen?
Finden Gefährdungsbeurteilungen statt?
Findet die Verwendung von Freischaltprotokollen oder Schaltgesprächen statt?
B.1.1 Überprüfung der Genehmigung für Arbeiten unter Spannung
Wenn die Genehmigung für Arbeiten unter Spannung durch Vorschrift oder Praxis gefordert wird, sollte ihre Gültigkeit in den folgenden Fällen überprüft werden:
Versetzung von Personal oder Wechsel der Führungsstruktur;
Aufgabenwechsel;
langanhaltende Unterbrechung der Tätigkeiten;
ärztliche Einschränkungen;
gemeldete Nichteinhaltung von Arbeitsanweisungen oder Nichteignung;
bei wesentlichen Änderungen an den Anlagen (Änderungen an Betriebsmitteln oder am Aufbau);
bei Änderungen der Arbeits- oder Instandhaltungsverfahren.
B.2 Umgebungsbedingungen
Die folgenden Witterungsbedingungen sind bei der Beurteilung der Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen:
B.2.1 Niederschlag
Niederschlag umfasst Regen, Schnee, Hagel, Nieselregen und Raureif. Niederschlag wird als geringfügig betrachtet, wenn er die Sicht des Arbeiters nicht beeinträchtigt. Wenn die Sicht beeinträchtigt ist, wird er als erheblich bezeichnet. Abhängig von der Spannungsebene, der Art der Installation und der verwendeten Arbeitsmethode sollte die Arbeit bei erheblichem Niederschlag eingestellt werden.
B.2.2 Dichter Nebel
Nebel gilt als dicht, wenn die Sicht so stark eingeschränkt wird, dass die Sicherheit gefährdet ist, insbesondere wenn der Arbeitsleiter die Mitarbeiter und die stromführenden Teile, an denen oder in deren Nähe sie arbeiten sollen, nicht mehr erkennen kann. Unter diesen Bedingungen sollte die Arbeit eingestellt werden.
B.2.3 Gewitter
Gewitter bestehen aus Blitz und Donner. Wenn einer der Arbeitenden Blitz und Donner wahrnimmt, sollte die Arbeit eingestellt werden, wenn an blanken Leitern, Freileitungen oder daran angeschlossenen Schaltanlagen gearbeitet wird.
B.2.4 Heftiger Wind
Wind wird als heftig angesehen, wenn er verhindert, dass der Arbeitende seine Werkzeuge und Geräte mit ausreichender Genauigkeit handhaben kann; in diesem Fall sollte die Arbeit eingestellt werden.
B.2.5 Salzsturm
Diese Winde transportieren kraftvoll salzhaltige feuchte Luft vom Meer zum Festland.
Wenn später Nebel oder Nieselregen auftritt oder die Luftfeuchtigkeit stark ansteigt, sinkt das Isolationsniveau stark ab oder es treten Überschläge auf.
Bei einem Salzsturm sollte die Arbeit eingestellt werden.
B.2.6 Extrem tiefe Temperatur
Temperaturen werden als extrem tief angesehen, wenn durch die Kälte der Gebrauch von Werkzeugen erschwert und die Belastbarkeit von Materialien verringert ist; in diesem Fall sollte die Arbeit eingestellt werden.
B.3 Brandschutz – Brandbekämpfung
Bei der Bedienung von elektrischen Anlagen besteht immer die Gefahr eines Feuers.
Sollte ein Feuer ausbrechen, sollten gefährliche Teile des elektrischen Systems ausgeschaltet werden, es sei denn, sie müssen zum Löschen aktiviert bleiben oder das Ausschalten birgt andere Gefahren.
Um Brände in elektrischen Anlagen zu bekämpfen, sollten geeignete Feuerlöscher oder Löschgeräte, die an die Brandklasse und an die Art und Größe des Systems angepasst sind, an einem geeigneten Ort bereitstehen.
Geeignetes Personal sollte in der Bedienung dieser Löschmittel geschult werden, insbesondere bei der Verwendung von aktivem Gerät. Diese Schulung sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Beim Einsatz von Feuerlöschern und Löschsystemen in elektrischen Anlagen sollte der erforderliche Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Personen sollten darauf hingewiesen werden, dass aus heißen und brennenden Materialien giftige Stoffe freigesetzt werden können.
Hochentzündliche Gegenstände sollten so angeordnet oder gelagert werden, dass sie nicht in Brand geraten können.
B.4 Explosionsgefährdete Arbeitsbereiche
Bei der Durchführung von Elektroarbeiten in Bereichen mit potenziell explosiven Atmosphären sollten die folgenden Richtlinien beachtet werden:
a. Alle Arbeiten sollten entweder verboten oder eingestellt werden, bis die geeigneten Schritte unternommen wurden, um die Gefahr einer Explosion zu beseitigen, zum Beispiel durch Verhindern des Austretens von brennbaren Gasen oder durch Sicherstellen der Belüftung;
b. Alternativ sollten geeignete Vorsichtsmaßnahmen, spezifisch für die Art der Explosionsgefahr, umgesetzt werden, um das Risiko zu kontrollieren, zum Beispiel:
Arbeitsanweisungen
Je nach Art und Umfang der Arbeit müssen verhaltensbezogene Maßnahmen in den entsprechenden Arbeitsanweisungen festgelegt werden. Diese leiten das Arbeitsverfahren unter Berücksichtigung von vorbereitenden Maßnahmen und den speziellen zu verwendenden Werkzeugen und Ausrüstungen.
Die Arbeitsanweisungen können einen oder mehrere der folgenden Punkte enthalten:
Beschreibung der Beziehungen zwischen den an den Arbeiten unter Spannung beteiligten Personen, wie z. B. dem Anlagenverantwortlichen, dem Arbeitsverantwortlichen, den ausführenden Personen;
Maßnahmen zur Begrenzung von Schaltüberspannungen an der Arbeitsstelle, wie z. B. Verhindern der automatischen Wiedereinschaltung von Leistungsschaltern;
festgelegte Arbeitsabstände für Personen und für die verwendeten leitfähigen Hilfsmittel. Diese Abstände beruhen auf der Spannung Leiter gegen Erde, müssen jedoch auch für die Spannung Leiter gegen Leiter angegeben sein; dabei ist der geforderte Isolationspegel zu berücksichtigen.
Beurteilung:
Arbeitsanweisungen und erweiterte Gefährdungsbeurteilungen werden nicht durchgeführt. Auf eventuelle Gefahren wird im Gespräch „nebenbei“ hingewiesen.
Umgebungsbedingungen
Bei Arbeiten unter Spannung unter ungünstigen Umweltbedingungen müssen bestimmte Einschränkungen vorgenommen werden. Diese Beschränkungen berücksichtigen die Verringerung der Isoliereigenschaften sowie eingeschränkte Sicht und Bewegungsfreiheit des Personals.
Um mögliche Gefahren zu vermeiden, müssen bei Außenarbeiten Wetterbedingungen wie Niederschlag, dichter Nebel, Gewitter, starke Winde, Salzstürme und extrem niedrige Temperaturen berücksichtigt werden. Bei starkem Regen, schlechter Sicht oder wenn die Arbeiter ihre Werkzeuge nicht frei bewegen können, sollten Arbeiten unter Spannung vermieden oder unterbrochen werden. Bei einem Gewitter dürfen Arbeiten unter Spannung nicht begonnen oder müssen unterbrochen werden.
Für Innenarbeiten müssen Wetterbedingungen nicht berücksichtigt werden, solange keine Überspannungen von eingeschalteten Außengeräten erwartet werden und die Sicht am Arbeitsplatz ausreichend ist.
Andere Einflussfaktoren, wie z. B. geografische Höhe, ungünstige Umgebung und Luftverschmutzung, müssen berücksichtigt werden, insbesondere bei Arbeiten an oder in der Nähe von Hochspannungsanlagen, wenn sie die Isolierfähigkeit von Werkzeugen, Ausrüstung, Schutz- und Hilfsgeräten beeinträchtigen.
Wenn die Arbeit aufgrund von Umweltbedingungen unterbrochen werden muss, muss das Personal das System verlassen und sicherstellen, dass alle Isolier- und isolierten Arbeitsmittel sicher sind. Darüber hinaus muss das Personal den Arbeitsplatz sicher verlassen. Vor Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten ist es notwendig zu überprüfen, ob die isolierenden Teile sauber und intakt sind. Wenn solche Teile gereinigt werden müssen, muss ein festgelegtes Reinigungsverfahren befolgt werden.
Besondere Festlegungen für Kleinspannungsanlagen
Arbeiten können an Systemen mit Sicherheits-Kleinspannung (SELV) durchgeführt werden, ohne Schutz gegen direkten Kontakt; jedoch sind Maßnahmen zur Vermeidung von Kurzschlüssen erforderlich. Bei Arbeiten unter Spannung in Systemen mit Schutzkleinspannung mit Schutzisolierung (PELV) oder Funktionskleinspannung ohne Schutzisolierung (FELV) müssen nationale Richtlinien eingehalten werden. Fehlen solche Vorgaben, ist die Einhaltung von 6.3.10 erforderlich.
Beurteilung:
Es gibt viele Bereiche die mit Kleinspannungen arbeiten. Hier bedarf es einer genaueren Betrachtung und kann hier nicht pauschal beurteilt werden.
Besondere Festlegungen für Niederspannungsanlagen
Bei Niederspannungssystemen (bis zu 1.000 V AC oder 1.500 V DC) mit Überstrom- und Kurzschlussschutz müssen isolierende Schutzmittel gegen benachbarte stromführende Teile, isolierte oder isolierende Werkzeuge und geeignete persönliche Schutzausrüstung verwendet werden.
Wenn der Kurzschlussstrom gefährliche Werte erreichen kann, müssen allgemeine Richtlinien beachtet werden. Eine Überwachung ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch müssen Personen, die alleine arbeiten, in der Lage sein, alle auftretenden Risiken zu erkennen und zu kontrollieren.