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Inspektionen im Gewerk Elektrische Sicherheit

Facility Management: Elektrische Sicherheit » Betrieb » Inspektionen

Zustandserfassung, Dokumentation und Bewertung gezielt durchführen

Zustandserfassung, Dokumentation und Bewertung gezielt durchführen

Inspektionen im Bereich elektrische Sicherheit dienen der frühzeitigen Erkennung sicherheitskritischer Zustände, der Bewertung der Betriebssicherheit und der Sicherstellung normkonformer Schutzmaßnahmen. Sie stellen eine zentrale Komponente des sicheren Anlagenbetriebs gemäß BetrSichV und DGUV Vorschrift 3 dar.

Inspektionen im Gewerk Elektrische Sicherheit stellen eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen zur Gefahrenabwehr dar. Durch eine strukturierte Durchführung nach VDE-Vorgaben, digital unterstützte Prozesse und kennzahlenbasierte Steuerung (KPI, SLA, XLA) wird eine nachhaltige, transparente und revisionssichere Betreiberstrategie realisiert – quer durch alle Nutzungstypen.

Sicherheit und Funktionsfähigkeit durch regelmäßige Sicht- und Funktionskontrollen unterstützen

Definition: Inspektion

Eine Inspektion ist gemäß DIN 31051 eine Maßnahme zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustands eines Objekts.

Im Kontext elektrischer Sicherheit umfasst sie:

  • Sichtprüfungen elektrischer Komponenten

  • Funktionsprüfungen von Sicherheitseinrichtungen (z. B. RCDs)

  • Kontrolle auf thermische Überlastung, Korrosion, unzulässige Veränderungen

  • Dokumentationsabgleich (z. B. mit Stromlaufplan, Prüfprotokoll)

Betreiberverantwortung (nicht delegierbar)

  • Organisation und Bewertung der Inspektionen elektrischer Anlagen gemäß §3 BetrSichV

  • Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung gemäß TRBS 1111

  • Entscheidung über die Einleitung von Maßnahmen bei Abweichungen

  • Auswahl geeigneter Inspektionsintervalle und Dokumentationspflichten

Delegierbare Betreiberpflichten

  • Durchführung der Inspektion durch befähigte Elektrofachkräfte nach TRBS 1203

  • Erstellung und Pflege der Inspektionsprotokolle

  • Integration in CAFM-/Instandhaltungssysteme

  • Kommunikation und Nachverfolgung festgestellter Mängel

Rechtsgrundlagen

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

  • TRBS 1201, 1203, 1111

  • NAV / EnWG – bei Energieanlagen

Technische Normen und Standards

  • DIN VDE 0105-100: Betrieb elektrischer Anlagen

  • DIN VDE 0701-0702: Wiederholungsprüfung ortsveränderlicher Geräte

  • DIN VDE 0100-600: Erstprüfung elektrischer Anlagen

  • DIN EN 61439: Niederspannungsschaltgerätekombinationen

  • VDI 2050 Blatt 1: Anforderungen an Betriebsräume mit elektrischer Ausrüstung

  • VDI/VDE 2850: Lichtbogenschutz

Inspektionsmethoden

Methode

Inhalt

Sichtkontrolle

Zustand von Leitungen, Verteilern, Schutzorganen, Steckdosen, Kennzeichnungen

Funktionstest

Auslösen von RCD, Testen von Not-Aus-Schaltern

Dokumentationsprüfung

Abgleich Installationspläne, Letztprüfung, Änderungen

Zustandserfassung

Alterungsgrad, Hitzeeinwirkung, Korrosion, Leitungsführung

Intervall (Empfehlung gemäß Gefährdungsbeurteilung)

Nutzung

Inspektionsintervall

Industrie

vierteljährlich bis halbjährlich

Verwaltung

jährlich

Betriebsgastronomie

vierteljährlich (Feuchträume, Hitze)

Hochregallager

halbjährlich

Mobility Hub

vierteljährlich bis jährlich (abhängig von Ladeinfrastruktur)

Nutzungsspezifische Schwerpunkte

Nutzung

Schwerpunkte der Inspektion

Industrie

Steuerverteilungen, Maschinenanschlüsse, SPS-Schutz, Lichtbogenerkennung

Verwaltung

Sichtprüfung ortsveränderlicher Geräte, Schalter, Steckdosen

Betriebsgastronomie

Feuchteschutz, Erdung, Überstromschutz, Geräteanschlüsse

Hochregallager

Sicherheitsbeleuchtung, SPS-Signalleitungen, Unterverteilungen

Mobility Hub

Ladepunkte, Lastmanagementsysteme, Überspannungsschutz

Digitale Unterstützung

  • Mobile Inspektions-Apps mit Fotodokumentation und Normbezug

  • Prüferinnerungen via CAFM mit automatischer Terminkontrolle

  • QR-/RFID-basierte Gerätekodierung

  • Inspektionsprotokolle mit digitaler Signatur

  • Echtzeit-Synchronisation mit Prüf-, Instandhaltungs- und Energiemanagementsystemen

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Intervall

Termintreue Inspektionen

≥ 98 %

monatlich

Anzahl sicherheitsrelevanter Feststellungen

< 3 %

quartalsweise

Dokumentationsvollständigkeit

≥ 99 %

laufend

Rückmeldung zu Mängeln

≤ 5 Arbeitstage

laufend

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Frist

Gültigkeit

Durchführung der Inspektion

≤ 10 Arbeitstage nach Plantermin

regelmäßig

Bereitstellung Protokoll

≤ 48 Stunden

digital

Meldung sicherheitskritischer Zustände

sofort

< 2 Stunden

Experience Level Agreements (XLA)

Nutzerfaktor

Zielwert

Verständlichkeit des Protokolls

≥ 90 % Zustimmung

Vertrauen in Inspektionsergebnisse

≥ 85 %

Zufriedenheit mit Inspektionsprozess

≥ 90 % der Beteiligten